"Die Stärkung von Kinderrechten ist ein wichtiges Mittel gegen ungerechtfertigte Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen. Konkret geht es um die Etablierung von Beteiligungsverfahren bis hin zur Senkung des Alters für die Ausübung des Wahlrechts, die Achtung vor der Meinung des Kindes in allen Angelegenheiten, die Kinder betreffen (z.B. Schule, Elternhaus) und die verbesserte materielle Versorgung von Kindern (Stichwort: Kinderarmut). Kinder werden in der sozialen Arbeit vor allem in der Vertretung ihrer Rechte wahrgenommen, dabei spielen die Beteiligung in gerichtlichen Verfahren eine ebenso große Rolle wie die Möglichkeiten individueller Beschwerderechte (Ombudsstellen) in der Jugendhilfe. Zur Realisierung dieser Rechte brauchen die Fachkräfte in der sozialen Arbeit insbesondere Kompetenzen bei der Vertretung von Kindern in der Gesellschaft. Nötig ist die Entwicklung eines Verständnisses von Partizipation, das anstelle fürsorgerischer Haltungen von der selbständigen Verantwortung von Kindern und ihrer angemessenen Begleitung durch Fachkräfte der sozialen Arbeit ausgeht."
Prof. Dr. Hans-Jürgen Schimke
Prof. em. Dr. Hans-Jürgen Schimke promovierte an der Westfälischen Wilhelms Universität in Münster. Er begann seinen wissenschaftlichen Werdegang am Institut für öffentliches Recht und Politik der Universität Münster und trat 1987 die Professur für Recht im Fachbereich Sozialpädagogik an der Ev. Fachhoschhule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum an. Zuvor war er Regierungsrat der Bundesfinanzverwaltung und arbeitete als Dozent am Westfälischen Studieninstitut für kommunale Verwaltung in Münster. Nach der Leitung der Ev. Fachhochschule in Bochum kandidierte er als Bürgermeister für die Gemeinde Laer im Kreis Steinfurt. Er wurde gewählt und hielt das Amt für 10 Jahre inne. Inzwischen emeritiert, war er lange stellvertretender Vorsitzender des Kinderschutzbundes NRW und Mitglied des Beirats der Stiftung Kinderschutz NRW. "Sein Interesse gilt [...] der Umsetzung des jüngst in Kraft getretenen Bundeskinderschutzgesetzes, welches neue Impulse für die Verbesserung des Kinderschutzes bieten soll." (Stiftung Kinderschutz NRW).