16.11.2017

Bildung und Beratung als Aufgabe pädagogischer Fachkräfte

Im pädagogischen Alltag entstehen immer wieder und in einem weit größeren Umfang als meist angenommen, Beratungssituationen, mit denen sich pädagogische Fachkräfte konfrontiert sehen. Ausgehend von zwei Forschungsprojekten, in denen der Frage nachgegangen wurde, wie sich der pädagogische Alltag in Kindertagesstätten gestaltet und welche Herausforderungen dieser in sich birgt, werden konkrete Beratungsanlässe extrahiert und theoretisch reflektiert.

 

Darauf aufbauend wird es dann darum gehen, diese Herausforderungen hinsichtlich der Beratungskompetent konsequent für Aus- bzw. Weiterbildung zu denken und zu gestalten, denn bislang ist die Entwicklung von Beratungskompetenzen (meist) noch nicht genereller Teil der Ausbildung, so dass vermutet werden 


kann, das Pädagoginnen und Pädagogen für diese Leistung mehr Zeit und Ressourcen einsetzen müssen, um diese erfolgreich anzubieten.



Wir konnten für den Leitvortrag Fr. Prof. Dr. Cornelia Wustmann von TU Dresden gewinnen. Sie befasst sich in ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit mit disziplin- wie professionsorientierten Themen der Sozialen Arbeit mit dem Fokus auf Beratung und soziale Beziehungen.

Prof. Dr. Cornelia Wustmann war nach einem Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule Zwickau zunächst als Diplomlehrerin und Pädagogin tätig. Ab 1995 absolvierte sie ein Aufbaudiplomstudium in Sozialpädagogik an der TU Chemnitz und war anschließend von 1997 bis 2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Sozialpädagogik der TU Chemnitz. Mit Abschluss der Promotion im April 2001 wechselte Frau Wustmann bis 2008 an die TU Dresden, um erst eine Stelle als wissenschaftliche Assistentin an der Professur für Sozialpädagogik und dann als Projektleiterin anzutreten. Nach einer zweijährigen Vertretung der Professur für Sozialdidaktik an der Leuphana Universität Lüneburg hatte Frau Wustmann seit 2010 die Professur für Elementarpädagogik an der Karl-Franzens-Universität Graz, Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft, inne. Sie hat langjährige Forschungs- und Lehrerfahrungen sowohl in sozialpädagogischen und berufspädagogischen Arbeitsfeldern, im Bereich der Elementarpädagogik als auch in der historisch-regionalen Erforschung von Bildungsinstitutionen.

Quelle: https://tu-dresden.de/tu-dresden/profil/exzellenz/news/prof-wustmann; Fotonachweis: https://tu-dresden.de/gsw/ew/issw/besp/die-professur/inhaber-in (Cornelia Wustmann)



Der Förderverein des Berufskolleg der Marienschule Lippstadt e.V.

organisiert gemeinsam mit dem BK jährlich eine pädagogische Fachtagung zu einem aktuellen Thema. 

Die Tagung beginnt traditionell mit einem wissenschaftlichen Einführungsvortrag, der nach einer kurzen Mittagspause durch ein breites Angebot von praxisnahen Workshops eingerahmt wird.

So soll der Transfer von wissenschaftlichem Wissen hin zu Professionswissen erleichtert werden. 

 

Die Fachtagung an der Marienschule richtet sich an pädagogische Fachkräfte in den unterschiedlichsten Arbeitsfeldern. Wir versuchen je nach Thema Kolleginnen und Kollegen in den Kindertagesstätten, der Jugendarbeit, aus Heimkontexten oder offenen Ganztags(grund)schulen anzusprechen. Gleichermaßen aber auch Lehrerinnen und Lehrer sowohl aus dem Primarbereich als auch in der Sekundarstufe II (Sozialpädagogik/Erziehungswissenschaft). Neben den externen Besuchern unserer Tagung ist sie gleichermaßen für die Schülerinnen und Schüler unseres Berufskollegs geöffnet. Unsere angehenden Erzieherinnen, Erzieher und B.A. - Studierenden haben so die Möglichkeit eine einzigartige Fortbildung noch während ihrer Ausbildung besuchen zu können. 

 



Workshops

Von der Fachkraft zur Beraterin

Erfahrungen und Handlungsstrategien aus der pädagogischen Praxis im Umgang mit elementarer Bildung und Beratung in Kindertageseinrichtungen.

Verena Eberhard, Leiterin Ev. Johannes Kindergarten

"Jenseits von richtig und falsch ist ein Ort. Hier können wir uns treffen."

 

In diesem Workshop gibt es die Einführung in tragende Elemente der personenzentrierten Beratung. Der Beantwortung sich ergebender Fragen werden wir uns mit Praxisbeispielen und Übungen widmen.

Susanne Helmer, BK Marienschule, Personenzentrierte Beraterin (GWG)


Bildung und Beratung als Aufgabe von Schulsozialarbeit in der Grundschule und der OGS

 

Wie kann pädagogische Beratung an OGS-Teams im Rahmen von Schulsozialarbeit umgesetzt werden und welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit gibt es?

Doris Fischer, Dipl. Sozialpädagogin, Systemische Beraterin, Coach (DGfC)

Beratung und Begleitung im Zeichen der Flüchtlingskrise unter anderen pädagogischen Bedingungen

In diesem Workshop erfahren Sie, wie ich pädagogische Arbeit in der Flüchtlingssituation 2015 erlebt habe und wie sie aktuell noch ist. Es geht darum Interesse und Neugier zu wecken, um Schubladen zu schließen und darüber zu sprechen , wie Integration funktionieren kann.

Patricia Strunz, Sozialpädagogin im Landesbetrieb Erziehung und Beratung FHH

 




Beratung zwischen Tür und Angel?!

 

Nach einer Einführung in die grundlegenden Rahmenbedingungen für Beratungsangebote im Kontext der Freiwilligkeit werden in diesem Workshop die dafür benötigten Kompetenzen und Methodenkenntnisse für die pädagogischen Fachkräfte gemeinsam erarbeitet.

Christine Westermann, Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin B.A., Leiterin Jugendtreff Shalom

Krisenmanagement bei Elterngesprächen

 

An Beispielen aus ihrer Praxis und durch Informationen über Gestaltungs- und Durchführungsmöglichkeiten erarbeiten Sie Strategien, die Sie in Zukunft bei Elterngesprächen konstruktiv nutzen können.

Rena Sokolski, Leitung Ev. Kindertagesstätte Pusteblume, Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen


Erziehungs-, Familienberatung: Für wen, wann und wie viel?

Wenn Eltern nicht mehr weiterwissen, Kinder/ Jugendliche Auffälligkeiten zeigen und Schule und Kita nach Lösungen suchen, wer kann dann helfen? An wen können Eltern, Jugendliche, Kinder und pädagogische Fachkräfte sich wenden?

Anne Bunse-Stempel, Diplom Sozialarbeiterin,
Leiterin Caritas Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder

 

Hilfeplanung unter den Aspekten von lösungsorientierten und partizipativen Methoden

 

Das Instrument der Hilfeplanung wird in der stationären Kinder- und Jugendhilfe als zentrales Steuerungsinstrument eingesetzt. In dem Workshop werden Methoden vorgestellt, mit denen sich Pädagogen, Kinder, Jugendliche und Eltern auf das Hilfeplangespräch vorbereiten können.

Ingrid Landwehrjohann, Pädagogische Leiterin Jugendwerk Rietberg




Programm:

09.00 Uhr         Stehkaffee

 

10.00 Uhr         Begrüßung und Einführung

                           Ludger Wörmann, Schulleiter des Berufskolleg Marienschule

                           Franz Ulrich Lücke, 1 Vorsitzender des Trägervereins Marienschule Lippstadt e.V. 

                           Dominik Braun, 1. Vorsitzender des Fördervereins der Marienschule Lippstadt e.V. 

 

10.15 Uhr          Leitvortrag Prof. Dr. Cornelia Wustmann

                 

 

11.45 Uhr          Informationen zum Workshopangebot

 

12.00 Uhr          Mittagspause

                            mit einem warmen Mittagessen

 

13.00 Uhr         Workshopangebote

 

16.00 Uhr         Veranstaltungsende

 

 


Wir bedanken uns für die Unterstützung durch